Mona ist taff und selbstsicher. Sie lässt sich nicht unterkriegen, vertritt ihre eigene Meinung und ist zufrieden mit sich und ihrem Leben. Wie gerne wären wir alle wie Mona. Viele Menschen wünschen sich etwas mehr Selbstbewusstsein, um privat und beruflich selbstsicher auftreten zu können. Die gute Nachricht: Dafür können wir etwas tun!
Wer selbstbewusst durchs Leben gehen möchte, braucht ein gesundes Selbstwertgefühl. Doch was genau ist das eigentlich? Am einfachsten kannst Du es Dir bildlich vorstellen. Stell Dir vor Du schreibst ein Buch über Dich. In dieses Buch schreibst Du alles, was Dich betrifft: Deine Schwächen, Deine Stärken, Deine bisherigen Erfolge, Deine Lebensgeschichte. Wenn Du alles in Dein Buch geschrieben hast, hast Du ganz objektiv eine Art Bestandsaufnahme von Dir selbst. Das ist wissenschaftlich gesehen Dein Selbstbild. Das Selbstwertgefühl ist nun die Bewertung Deines Buchs. Du bewertest Dich mit all Deinen Facetten und fällst ein Urteil: Bist Du mit dem Buch zufrieden? Findest Du es sogar besonders toll? Oder gefällt es Dir gar nicht und Du würdest es am liebsten komplett umschreiben? Diese Bewertung trägst Du täglich mit Dir herum und sie gibt Dir ein entsprechendes Gefühl: Selbstsicherheit, Zufriedenheit, Ausgeglichenheit oder eben auch Unsicherheit, Unzufriedenheit oder Minderwertigkeit. Und je nach Deiner Bewertung trittst Du sehr selbstsicher und selbstbewusst auf oder eher unsicher und ängstlich.
Übung: Schreibe Dein eigenes Buch doch tatsächlich
Um das Selbstwertgefühl zu steigern, kannst Du das Buch über Dich tatsächlich schreiben. Nimm Dir etwas Zeit und schreibe eine Bestandsaufnahme über Dich. Unsere Schwächen kennen wir meistens ganz gut. Diese lassen wir bei der Übung deshalb einfach weg. Schreibe stattdessen alle Deine Stärken auf. Du solltest mit viel Zeit und Nachdenken auf mindestens 20 Stärken und positive Eigenschaften von Dir kommen. Überlege dabei auch, was andere über Dich sagen würden und was sie an Dir schätzen. Wofür bekommst Du Komplimente oder Lob? Gerne kannst Du Familie und Freunde auch fragen: Was haltet ihr für meine positiven Eigenschaften? Wofür mögt ihr mich? Was kann ich besonders gut? Neben den eigenen Stärken und den positiven Eigenschaften kannst Du auch Deine Erfolge aufschreiben: Was hast Du im Leben schon erreicht? Worauf kannst Du stolz sein? Was sind die schönen Dinge in Deinem Leben? Diese positive Bestandsaufnahme von Dir kannst Du immer weiter führen. Nimm Dein Buch von Zeit zu Zeit in die Hand und lese es durch, ergänze es oder passe es an. Wenn Du eine positive Rückmeldung von jemandem bekommst, schreibe sie auf und ergänze Deine Liste. So hast Du immer ein aktuelles, positives Selbstbild von Dir, dass Dir Selbstvertrauen geben kann.
Leider bist Du nicht alleine der Autor von Deinem Buch. Denn auch andere möchten in Deinem Buch mitschreiben, in dem sie Dir Rückmeldungen geben. Positive Rückmeldungen kannst Du auch gerne aufnehmen. Doch viel zu oft lassen wir auch negative Beschreibungen von uns in unser Buch. Wenn andere über unser Aussehen lästern, die Kollegin einen für egoistisch hält oder die Bekannte einem vorwirft unehrlich zu sein. Negative Äußerungen über uns prägen sich leider manchmal sogar besonders tief in unser Buch ein. Hier hilft nur eins: hinterfragen, hinterfragen, hinterfragen. Stimmt die negative Rückmeldung? Oder hat das Gegenüber vielleicht etwas falsch verstanden oder überreagiert? Vielleicht hat die andere Person auch ein Interesse daran Dich schlecht zu reden? Versuche einen Filter über Dein Buch zu legen. Lasse nur Rückmeldungen von Personen zu Dir vordringen, die Dich wirklich kennen und mögen und Dir nichts Böses möchten. Und Äußerungen von anderen im Streit solltest Du als solche werten. Im Streit sagen wir oft Dinge, die wir nicht tatsächlich so gemeint haben. Ziehe Dir nur die Schuhe an, die Dir tatsächlich gehören und passen.
Übung: Schwächen umdeuten
Neben dem Bewusstwerden über die eigenen Stärken, kann man vermeintlich negative Eigenschaften von sich auch umdeuten. Wer entscheidet denn eigentlich, ob eine Eigenschaft positiv oder negativ ist? Schreibe dazu Deine Schwächen links untereinander auf ein Blatt Papier. Sieh Dir die negativen Eigenschaften nacheinander an. Gibt es auch positive Aspekte an Deiner vermeintlichen Schwäche? Notiere diese auf der rechten Seite. Ist jemand geizig, ist er gleichermaßen sparsam. Ein arroganter Mensch kennt seine Stärken und ist man verbissen und kompromisslos, kämpft man für seine Vorstellungen. Ein Eigenbrötler kann gut mit Alleinsein umgehen und ein sehr chaotischer Mensch trotzt dem Perfektionismus und Leistungsdruck. Wenn Du Deine Eigenschaften positiv umgedeutet hast, dann reiße die linke Seite des Papiers ab und werfe sie symbolisch weg. Deine Schwächen sind auch Stärken.
Sternchen meint
12. November 2019 um 13:12 Uhr
Toller Beitrag. Viele Ideen kann man aufgreifen. Kämpfe schon lange mit meinem Selbstwert und werde ein bisschen davon ausprobieren…