Mutig sein: Warum unser Leben mehr Mut vertragen kann?
Wer bewundert sie nicht: Die mutigen Menschen, die scheinbar vor keiner Herausforderung zurückschrecken und sich mutig in Abenteuer stürzen. Mutig sein ist eine starke Eigenschaft, die hohes Ansehen besitzt. Helden in Geschichten sind immer voller Mut. Kann unser wahres Leben im Alltag nicht auch ein bisschen mehr Mut vertragen?
Mutig sein bedeutet, dass man sich traut und fähig dazu ist etwas zu wagen. Auch, wenn es gefährlich oder riskant ist. Eine Person traut sich also etwas zu tun, obwohl eine Gefahr oder ein Risiko besteht. Entscheidend ist auch: Dabei ist diese Person nicht unbedingt furchtlos. Es kann sehr wohl sein, dass sie Angst und Unsicherheit verspürt, aber sie tut es trotz ihrer Angst. Sie überwindet diese und geht das Risiko ein, weil das Ergebnis sie im Leben voranbringen kann. Mut erfordert zum Beispiel ein Gespräch mit dem Chef über eine Gehaltserhöhung, das Ansprechen eines netten Menschen in der Disco, das Begehen eines Klettersteigs, das Reisen in ein fernes Land, der Wechsel der Arbeitsstelle oder das Kandidieren als Stadtratskandidat. In allen diesen Situationen bestehen Risiken und Gefahren. Der Chef kann unangenehm reagieren, der angesprochene Mensch in der Disco kann einen abweisen, der Klettersteig löst Höhenangst aus und die neue Arbeitsstelle kann in der Probezeit gekündigt werden. Der mutige Schritt kann also auch negative Konsequenzen nach sich ziehen. Mutige Menschen gehen den Schritt nach Abwägung dieser Gefahren und Ängste trotzdem.
Ein Leben ohne Mut würde bedeuten, dass wir uns nicht weiterentwickeln. Wir würden immer im gleichen Fahrwasser und in unserer Komfortzone bleiben. Wir würden uns nie trauen, Unbekanntes zu wagen und Risiken einzugehen. Dies ist oft bei Menschen so, die ein hohes Sicherheitsbedürfnis haben. Sie möchten ihre Situation erhalten, auf keinen Fall negative Konsequenzen erfahren und folgen daher dem Gefühl ihrer Angst und gehen keine mutigen Schritte. Dadurch bleibt aber alles wie es ist: Es bleibt beim gleichen Job, der Urlaub geht jedes Jahr in den gleichen Ort oder man bleibt aus Furcht vor Zurückweisung einsam. Mut bedeutet dagegen die Chance zur Veränderung und zu neuen, aufregenden Erlebnissen. Gelingt ein mutiger Schritt, steigert das zudem unser Selbstwertgefühl. Wir haben etwas trotz bestehender Angst geschafft. Wir haben uns überwunden und es hat geklappt. Wir können stolz auf uns sein und werden vielleicht sogar dafür bewundert oder gelobt. Das ist eine reine Wohltat für unser Selbstbewusstsein. Beim nächsten Mal wird der mutige Schritt dann noch einfacher, weil wir ja eine positive Erfahrung gemacht haben. So entsteht ein Kreislauf aus Mut und positivem Selbstwertgefühl, der uns sehr guttut.
Mut tut gut. Das gilt in allen Situationen, deren Ziel es ist uns persönlich weiterzuentwickeln. Gefährliche Mutproben dagegen solltest Du auf jeden Fall vermeiden. Diese dienen nicht unserer persönlichen Weiterentwicklung und es geht häufig sogar Lebensgefahr davon aus. Mutig ist nicht, wer auf Druck von anderen mit 250 km/h über die Autobahn rast oder auf U-Bahnen springt und dort auf dem Dach mitfährt. Mutig ist eher der, der genau solchem Druck nicht folgt und sich trotz Angst vor den Reaktionen der anderen für den richtigen Weg entscheidet. Besteht Lebensgefahr wird aus Mut eher waghalsiger Leichtsinn.
Wenn Du mutiger werden möchtest, kannst Du Schritt für Schritt an Dir arbeiten. Wichtiger als der schnelle Erfolg ist nämlich die Entstehung des stabilen Kreislaufs aus Mut und Selbstwertgefühl. Damit dies gelingt, solltest Du bei Deinen ersten mutigen Schritten auch möglichst Erfolgserlebnisse spüren. Überwinde Deine Angst also in kleinen Schritten. Die folgenden Tipps helfen Dir dabei:
Florian ist angestellter Bürokaufmann und schon sehr lange heimlich in seine Kollegin aus der Buchhaltung verliebt. Er fand sie vom ersten Moment an hinreißend und hat sie auch beim weiteren Kennenlernen in sein Herz geschlossen. Seit Wochen überlegt er, ob er sie um eine Verabredung bitten soll. Er hat Angst, dass sie ihn ablehnt und anderen Kollegen anschließend von seinem Versuch erzählt. Auf der anderen Seite wird wohl nie etwas aus ihnen werden, wenn er sie nicht um ein Date bittet. Schließlich überwindet er sich und spricht seine Kollegin im passenden Moment an. Diese freut sich und sagt zu. Florian und sie haben einen schönen Abend und verlieben sich ineinander. Stellen wir uns vor er hätte sich nie getraut: Was hätte er alles verpasst?
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