Kiffen – reizvoll, aber gefährlich?
Am Kiffen scheiden sich ja die Geister. Klar, es ist grundsätzlich illegal. Aber Tatsache ist, dass in Deutschland mehr Menschen gelegentlich zum Joint greifen, als man gemeinhin annimmt. Experten gehen davon aus, dass 3,5 Prozent aller Deutschen zwischen 12 und 25 regelmäßig zur Genussgift ihrer Wahl greifen. Beinahe jeder Fünfte gibt an, nicht regelmäßig Gras zu rauchen, es aber in den letzten 12 Monaten getan zu haben.
Gekifft wird also recht häufig. Aber ob Kiffen schädlich ist, ist eine Frage, die nicht ganz so leicht zu beantworten ist. Glaubt man der Politik, ist kiffen der personifizierte Teufel. Seit mehreren Jahrzehnten predigt der jeweilige Drogenbeauftragte der Bundesregierung (der frecherweise gar keine Drogen im Angebot hat!) Tod und Verderben, wenn es ums Kiffen geht. Kiffen mache angeblich abhängig, kiffen sei die Einstiegsdroge für den dringenden Wunsch nach jeder anderen Droge und kiffen führe unweigerlich zur sofortigen sozialen Verelendung.
Schaut man sich diese Märchen aus dem Gruselkabinett an, kann einen schon der leise Verdacht beschleichen, dass hier vielleicht weniger die Fakten im Vordergrund stehen, sondern eher das Interesse, der eigenen Wählerschaft nach dem Mund zu reden. Zudem fragt man sich, warum jemand Drogenbeauftragter von irgendwas werden darf, der selbst noch nicht mal weiß, wie man wohl einen Joint dreht.
Aber ach, ganz so harmlos, wie es Enthusiasten darstellen, ist kiffen tatsächlich nicht. Klar, im Gegensatz zu Alkohol macht kiffen nicht aggressiv. Und wer nach einem durchgekifften Wochenende ausgeschlafen aus dem Bett steigt, weiß auch zu würdigen, dass der unangenehme Kater, den überhöhter Alkoholkosum nun mal so mit sich bringt, beim Kiffen ausbleibt. Aber wie das nun mal bei allen Genussgiften so ist, bleibt der Konsum von Marihuana eben auch nicht ganz folgenlos. Auch wenn die direkten Auswirkungen erheblich milder ausfallen als bei anderen Substanzen.
Kiffen verstärkt die Gefühle. Grundsätzlich ist das eine feine Sache, denn das „High“ ist ja nun der angestrebte Zustand. Allerdings gilt hier wie bei allen Drogen: Kiffen sollte man, wenn es einem gut geht, nicht damit es einem gut geht. Denn ansonsten kann der angenehme Rausch der Sinne schnell auch in negative Gefühle umschlagen. Und statt purer Freude erwarten dich Panikgefühle, Angst und eine milde Paranoia droht, sich einzuschleichen.
Auch das Denken wird durch kiffen stark beeinflusst. Läuft alles nach Plan, kannst du wilde Gedankensprünge ebenso genießen wie neue Einsichten zu allerlei Dingen. Und deine Kreativität freut sich selbstverständlich ebenfalls über zusätzlichen Input. Treibst du es aber zu bunt, wird aus den schönen, neuen Gedanken schnell ein wildes Durcheinander, in dem du die Peilung verlierst.
Ein unter Kiffern durchaus bekanntes und aufgrund des hohen Humorfaktors recht beliebtes Indiz für ausreichend enthusiastischen Graskonsum sind die Lücken im Kurzzeitgedächtnis. Was aber in geselliger Kifferrunde zum einen oder anderen wirklich lustigen Moment führen kann, ist vor allem dann eher verwirrend, wenn man alleine kifft.
Als wäre das arme Gehirn durch die etwas verquere Verdrahtung während des Rauschs nicht schon beschäftigt genug, ändern sich in bekifftem Zustand auch die Sinneseindrücke. Auch hier gilt: Grundsätzlich ist das ein sehr angenehmer Zustand, denn Eindrücke werden stärker, intensiver und deutlicher. Leider gilt dies auch für unangenehme Erfahrungen. Deswegen ist kiffen in chilliger Umgebung wirklich die bessere „Idee“.
Der menschliche Körper ist grundsätzlich ja recht robust. Kiffen in vernünftigem Maß nimmt er recht gelassen hin. In bekifftem Zustand wirst du eine deutliche Entspannung verspüren, nur der Puls geht etwas nach oben. In der Regel ist das kein Problem, zumal die Folgen am nächsten Tag eben wesentlich weniger drastisch als bei anderen Drogen sind. Wenn du es aber mit der Kifferei übertreibst, wird dein Körper sich irgendwann deutlich zur Wehr setzen. Die Folge davon sind Schwindel, Übelkeit und bei starker Überdosierung ein Kreislaufkollaps.
Wie gefährlich kiffen ist, hängt damit vor allem von dir selbst ab. Klar, ein gemütliches Pfeifchen unter Freunden kann eine höchst angenehme Erfahrung sein, auch zu zweit kann man leicht bekifft ziemlich interessante Erfahrungen machen. Allerdings gilt beim Kiffen wie bei jedem anderen Genuss – Die Dosis macht das Gift. Zumal es ja kein Problem darstellt, gechillt mit kleineren Dosierungen zu arbeiten. Denn im „Notfall“ kannst du ja noch eine Tüte nachlegen.
„Alkohol macht Trottel! Schnaps macht krank! Ich bin Kiffer, Gott sei Dank!“
➔ Übrigens, am 20. April wird der Cannabis-Tag gefeiert.
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