Glück: Was macht uns wirklich glücklich?
Ein sehr bedeutungsvolles Wort. Wir wünschen einander viel Glück, wollen glücklich sein oder suchen unser Glück. Doch was genau bedeutet eigentlich Glück? Wann empfinden wir es? Und welche Lebensbedingungen machen uns wirklich glücklich?
Wer Glück empfindet, befindet sich in einer positiven Gemütsverfassung. Es ist ein Zustand innerer Zufriedenheit und man empfindet eine Hochstimmung. Die Psychologie kennzeichnet Glück mit dem häufigen Auftreten positiver Gefühle. Gleichzeitig treten wenig oder selten negative Gefühle auf. Medizinisch wird Glück in einem bestimmten Gehirnareal verortet. Empfinden wir Glück, ist dieses Areal besonders stimuliert und sendet entsprechende Glückshormone und Stoffe aus.
Die Antwort auf diese Frage ist sehr individuell: ein Lottogewinn, ein neuer Job, Erfolg im Beruf, ein fester Partner, Kinder, ein Spaziergang in der Natur, ein schöner Abend mit Freunden. Es gibt viele Ereignisse, Momente oder Besitztümer, die bei uns Glück auslösen können. Und jeder Mensch nimmt andere Faktoren als Glück wahr. Die Glücksforschung kann dennoch einige Faktoren benennen, die in aller Regel glücklich machen:
Bei den genannten Punkten fällt auf: Geld brauchen wir zu unserem Glück nur bis zur Erreichung der Grundbedürfnisse. Diese Grund- oder Existenzbedürfnisse sind ausreichend Nahrung und Wasser, Kleidung, ein angemessener Wohnraum, saubere Luft, Schlaf und individuelle Bedürfnisse je nach den vorliegenden Lebensbedingungen und der jeweiligen Kultur. Mehr Geld brauchen wir zum Glücklichsein also gar nicht? Der heiß ersehnte Lottogewinn ist kein Glücksgarant? Tatsächlich haben schon mehrere Studien genau dies bestätigt. Sobald unsere Grundbedürfnisse ausreichend gedeckt sind, erleben wir nicht automatisch mehr Glücksgefühle, wenn wir mehr Geld erhalten. Tatsächlich stellt sich hier sogar ein Gewöhnungseffekt ein. Wer plötzlich mehr Geld zur Verfügung hat, freut sich kurzfristig, orientiert sich dann aber schnell an den nächsten Zielen und hat wieder höhere, finanzielle Wünsche.
Sehen wir uns die Ergebnisse der Glücksforschung noch einmal an wird deutlich, dass die soziale Struktur von Bedeutung ist. Freundschaft, Geselligkeit, eine stabile Beziehung und Kinder als Glücksfaktoren zeigen, dass es sehr wichtig für uns ist Liebe, Anerkennung und Zuneigung zu erhalten. Feste Freundschaften, eine glückliche Beziehung, Kontakte mit anderen Menschen oder Zeit mit Kindern machen uns also glücklich. Sogar glücklicher als ein Haufen Geld. Ein einsamer Millionär hätte demnach wesentlich weniger Glücksempfinden als eine Geringverdienerin mit Partner und guten Freunden.
An der Spitze der Glücksfaktoren steht die Gesundheit. Und das nicht ohne Grund. Gesundheit ist die Grundlage allen Glücks. Sie ist nicht käuflich, kann nur begrenzt beeinflusst werden und ist die Basis für ein glückliches Leben. Nicht umsonst heißt es oft: Ein gesunder Mensch hat viele Wünsche, ein kranker Mensch hat einen: gesund zu werden. Auf der anderen Seite können natürlich auch kranke Menschen Glück empfinden, wenn sie gut mit ihrer Krankheit umgehen können und andere Glücksfaktoren erfahren. Ein kranker Mensch kann in Geselligkeit, Freundschaft und Liebe Glück empfinden.
Glück entsteht durch eine individuelle Mischung aus den genannten Glücksfaktoren. Wie viel Du als Person von welchem Faktor brauchst, ist sehr individuell und unterschiedlich. Es gibt Menschen, die viele Freunde und Geselligkeit um sich brauchen. Andere sind mit einer guten Freundin schon glücklich. Und wieder andere finden ihr großes Glück im passenden Beruf und gleichen damit fehlende Sozialstrukturen aus. Glück ist individuell. Finde für Dich heraus, was Dich wirklich glücklich macht und achte Deine Glücksfaktoren im Alltag. Helfen kann Dir dabei auch das Führen eines Glückstagebuchs. Du findest diese vorgefertigt im Buchhandel oder kannst Dir einfach selbst täglich oder wöchentlich folgende Fragen schriftlich beantworten: