Ein Kind wird nicht in diese Welt geboren, um wie die anderen Menschen zu sein. Es bringt seine eigenen Fähigkeiten und Talente mit und es ist Aufgabe der Eltern und des Umfeldes, dem Nachwuchs einen Raum zu schaffen, in dem er sich immer mehr ausdrücken kann.
Wir leben diesem natürlichen Werdegang entgegengesetzt und sehen uns immer häufiger mit „problematischen Kindern“ konfrontiert. Aus dem Blickwinkel des Lebens betrachtet stimmt diese Aussage nicht, denn Kinder sind nicht problematisch. Sie sind allerdings von Erwachsenen umgeben, deren Leben von Tabellen und Richtlinien bestimmt ist und in das sie integriert werden sollen. Was rebellisch erscheint ist nur der Lebenswille, der beengende Grenzen nicht akzeptieren kann. Bis er gebrochen wird.
Problematisch bedeutet, nicht angepasst zu sein. Nicht mit dem Strom schwimmen und andere Ansichten als die Mehrheit zu vertreten. Kinder werden heute als auffällig bezeichnet, wenn sie sich körperlich nicht nach tabellarischer Vorgabe entwickeln. Oder sich nicht für Interessen begeistern können, die Jungen und Mädchen „normalerweise“ entwickeln. Ein Wutanfall in der Öffentlichkeit ist problematisch. Das Bedürfnis, bei den Eltern im Bett zu schlafen, ist ab einem „bestimmten Alter“ nicht gut für dein Kind. Es kommt weinend aus der Schule, weil es mit größtem Lernaufwand wieder nur eine Drei bekommen hat und einfach nicht „besser“ wird. Problematisch meint, dass es einfach nicht entsprechend unserer Erwartungen funktioniert.
Du machst dein Kind krank, wenn es in der Art funktionieren soll, wie unzählige Menschen es ihm vorschreiben werden. Du hast gelernt, um dich herum eine Welt zu sehen, die kaum noch etwas mit einem natürlichen Leben zu tun hat. Du wurdest dazu erzogen, die Dinge, die verletzen und krank machen, als Normalität zu akzeptieren. Und lebst fast ausschließlich für deine Sinneserfahrungen. Ein natürliches Leben ist nicht laut und nicht vom Konsum der fünf Sinnesorgane geprägt. Ein Baby begnügt sich mit Wenigem. Das Wichtigste ist der andere Mensch. So sieht es auch dein Herz. Aber Menschen haben diesen Blick begrenzt.
Es IST nicht so, wir MACHEN es so
Dein Kind kommt mit natürlichem Wissen auf die Welt. Nicht mit den Beschränkungen, denen du unterworfen wurdest. Aber du wirst ihm deine Welt zeigen und es lehren, was machbar ist und was nicht. Hast du ein Kind mit einem starken Lebenswillen bekommen, wird es sich gegen deine Auffassungen wehren. Weil es instinktiv spürt, dass das nicht alles ist. Dass du Grenzen setzt, wo naturgegeben keine sind. Erwachsene legen die Regeln fest, ohne sich am Leben zu orientieren. An dem, was für den Menschen gut und richtig ist. Entscheidungen werden nutzungsorientiert getroffen, ohne sich nach den natürlichen Bedürfnissen zu richten. Und dann wundern wir uns, wenn sich die kindliche Natur dagegen auflehnt.
Wenn Kinder den allgemein gültigen Ansichten der Welt unterworfen werden, kann ihr natürliches Wesen nicht reifen und wird verschüttet. Aus diesem Grund baut ein Kind eine an die Umwelt angepasste Identität auf. Hier herrscht das Gesetz des Stärkeren und wenn dein Kind sanftmütig und sensibel ist, wird es zum Außenseiter. Für jedes Kind wurde eine Mutter als feste und dauerhafte Bezugsperson vorgesehen, die dem Kind Halt und Geborgenheit schenkt. Schau, was daraus geworden ist – Kinder verbringen die meiste Zeit in Einrichtungen, in denen sie nur Eines unter vielen sind. Mit einer Person, die sie betreut, aber nicht liebt. Wie soll dein Kind dann später selber lieben?
In deinem Kind ist alles angelegt. Wenn unsere Grenzen dafür sorgen, dass sich das Innere nicht entwickeln und zeigen kann, wird es Probleme geben. An denen nicht das Kind Schuld ist, denn es kann nur tun, was es inwendig spürt und wozu der Lebenswille drängt. Versuche einer Pflanze zu sagen, wie sie wachsen und wann sie blühen soll. Es wird nicht funktionieren. Wieso glaubst du dann, dass es bei deinem Kind geht? Es gibt eine natürliche Entwicklung, die von Innen kommt. Sie bewirkt Gesundheit, Wissen, konstruktives Verhalten und respektvollen Umgang.
Wir hingegen haben den Blick auf das Leben verloren und ein System geschaffen, in dem der Mensch funktionieren soll. Aber nicht kann. Wir sind das Problem, nicht unsere Kinder. Je eher du das erkennen kannst, desto mehr darf dein Kind bleiben, was es ursprünglich ist. Ein Licht auf dieser Erde.
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