Gibt es ihn denn nicht? Den perfekten Partner für eine Beziehung? Humorvoll, charmant, treu, kultiviert und gut im Bett soll er sein. Einen tollen Job müsste er haben, gut kochen soll er womöglich auch noch können. Attraktiv aussehen muss er natürlich.
Wie hat Oma noch immer gesagt? Zu jedem Topf gibt es auch den passenden Deckel! Also muss er ja irgendwann noch auftauchen, der passende Deckel.
Es heißt, wer sucht, der findet nicht. Wer nicht sucht, der findet. Doch wie lange soll es denn dauern, bis man findet oder gefunden wird?
Selbst, wenn du nicht aktiv suchst, so sehnst du dich doch nach einem Partner, mit dem man durch Dick und Dünn gehen kann? Mit dem du abends gemeinsam einschläfst und am Morgen wieder gemeinsam erwachst? Mit dem du Spaß haben kannst, der dich versteht und der nicht nur Liebhaber, sondern auch bester Freund ist?

Er ist nicht perfekt, doch alles was ich will!

Partnersuche – Über den nicht ganz so passenden Deckel zum Topf

Schon seit langer Zeit suchst du oder suchst auch nicht – denn dann stehen die Chancen ja bekanntlich besser, jemanden kennen zu lernen – einen festen Partner, aber gefunden hast du noch keinen?
Kann es wirklich daran liegen, dass es schlichtweg keinen passenden Partner gibt, oder liegt es doch vielleicht nicht an etwas Anderem?

Oftmals ist es doch so, dass man enorme Ansprüche an einen potentiellen Partner hat, obwohl man diesen Ansprüchen nicht einmal selbst gerecht werden kann. Man verschließt sich vor Menschen, weil sie nicht dem Anforderungsprofil entsprechen. Vielleicht ist der eine ein bisschen zu dick oder interessiert sich weniger für Oper und Poetryslam, als du es dir vorgestellt hast. Somit fällt er aus dem Suchraster und die Suche oder Nichtsuche geht weiter. Was aber, wenn dieser eine Mensch sich zwar nicht für Oper und Poetryslam interessiert, aber dafür humorvoll, charmant, treu und gut im Bett ist? Muss ein Deckel denn immer der Deckel sein, der mit dem Topf zusammen verkauft wurde? Die aus demselben Metall gefertigt wurden, dieselben Griffe haben und auf denen dasselbe Logo prangt? Hast du schon einmal versucht einen Deckel auf den Topf zu setzen, der ursprünglich gar nicht für diesen einen Topf gedacht war? Vielleicht sieht er anders aus und scheint auf den ersten Blick gar nicht dazu zu passen? Doch hast du ihn schon mal auf den Topf gesetzt und geschaut, ob er nicht vielleicht doch passt?

Sortierst DU falsch aus?

Sortieren wir einen Menschen aus, nur, weil er auf den ersten Blick nicht zu uns zu passen zu scheint? Solltest du nicht einmal probieren, ob er doch passt? Wie der Deckel, der zwar nicht zum Topf gehörte, aber zufällig den selben Durchmesser hat und wie angegossen auf den Topf passt?

Woher kommen die Anforderungen an den Partner?

Die Anforderungen, die heute an einen potentiellen Partner gestellt werden, entstanden großteils durch Presse, Filme und Geschichten. Wie schön doch die Liebesgeschichte ist, in der zwei Seelenverwandte für einander bestimmt sind, auf einem mit Herbstlaub bedeckten Weg aufeinander zu laufen, sich in die Augen blicken, sich küssen und bis an ihr Lebensende glücklich miteinander sind. Wie gerne du doch auch eine Beziehung hättest, wie man sie auf Hochglanzcovern der Promimagazine sieht. Arm in Arm, die Liebenden haben ein Lächeln auf den Lippen und blicken sich an, als gäbe es keine Welt um sie herum. Doch wie oft täuschen diese Momentaufnahmen? Eine Liebesgeschichte mag schön zu lesen oder anzuhören sein, doch am Ende bleibt sie ausgedacht. Erfunden von einem Autor oder Regisseur, der einem die wunderschöne Liebeswelt vorflunkert.

Der wichtigste Schritt für eine erfolgreiche Partnersuche

Der wichtigste Schritt für eine erfolgreiche Partnersuche besteht darin, seine eigenen Anforderungen nochmals zu überdenken. Ist es denn wirklich so wichtig, dass dein Partner gut kochen kann? Vielleicht besucht man doch lieber gemeinsam einen Kochkurs? Ist es wirklich so wichtig, dass er so aussieht wie die die Stars auf den bearbeiteten Fotos der Hochglanzmagazine?
Ein Partner und somit die Beziehung sind am Anfang ganz anders, als nach einem Jahr, und nach zehn Jahren sieht es wieder anders aus. Wichtig ist es doch, dass die Beziehung auch dann funktioniert, wenn die erste Verliebtheit weg ist. Und das wird nur funktionieren, wenn man sich auf den Partner einlässt, bereit ist Kompromisse einzugehen und gemeinsam neue Interessen entwickelt. Denn dann ist es egal, ob dein Partner gerne in die Oper geht. In die Oper kann man auch mit einem Freund oder einer Freundin. Es geht darum mit seinem Partner zusammen etwas zu finden, das beiden Spaß macht.
Somit kann man bei dem ein oder anderen Punkt auf der Anforderungsliste wohl ein oder zwei Augen zu drücken und einen wundervollen Partner finden, dem man womöglich keine Chance gegeben hätte, nur, weil er am Anfang nicht zu hundert Prozent unseren unrealistischen und damit unfairen Erwartungen entsprochen hat.

Die perfekte Beziehung: reden wie beste Freunde, herumalbern wie kleine Kinder, zusammenhalten wie ein Ehepaar. Sich gegenseitig beschützen wie Geschwister.

Fazit

Wenn man offen und ohne zu hohe Erwartungen jemanden kennen lernt, findet jeder seinen vielleicht nicht ganz passenden Deckel, doch mit der Zeit werden Topf und Deckel zu einem verschmelzen.

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