Behalte das Zepter. Nimm Dein Leben in deine Hand. Sonst werden es andere für Dich tun.
Jeder von uns hält das Zepter für sein Leben selbst in der Hand. Wir dürfen selbst entscheiden, welche Wege wir gehen, mit wem wir unterwegs reden und was wir auf unserem Weg machen. Ob wir ihn langsam gehen oder schnell. Geradlinig oder im Zickzack oder ob wir auf ihm Purzelbäume schlagen. Doch was passiert eigentlich, wenn wir das Zepter aus der Hand geben?
Franziska ist eine Frau mittleren Alters, die ihr Zepter abgegeben hat. Das Ganze begann schon in ihrer Kindheit nach einer schweren Krankheit. Ihre Eltern haben sie während dieser natürlich sehr umsorgt und alles für sie geregelt. So war Franziska schon als Kind in der Rolle, dass über sie geredet wurde und nicht mit ihr. Die Eltern, die Ärzte, die Schwestern und Verwandten überlegten, was Franziska guttun könnte und wie man ihr helfen könne. Nachdem die Krankheit besiegt war, hatten sich in der Familie alle an diese Rollen gewöhnt. Auch Franziska selbst. Eltern, Geschwister, Verwandte und Freunde umsorgten sie und Franziska ließ es einfach geschehen. Sie hatten dann bald auch keine eigene Vorstellung mehr, wusste nicht mehr was sie wollte und war nicht mehr in der Lage Entscheidungen zu treffen, ohne ihre Mitmenschen um deren Meinung zu fragen. Sogar die Entscheidung für ihren Beruf konnte sie nicht alleine treffen. Die Eltern überlegten, was gut für sie wäre, in welchem Bereich man gute Arbeitszeiten hätte und angemessen verdiene. Franziska wurde Verwaltungsfachkraft. Als Franziska älter wurde, lernte sie einen Mann kennen, der gerne das Ruder übernahm. Unbewusst fühlte sie sich zu diesem hingezogen. Die beiden wurden ein Paar und heirateten. Franziska hatte nun jemand anderen, der für sie die Entscheidungen traf und ihr Zepter in der Hand hatte. Er entschied, wohin der gemeinsame Urlaub ging und welche Wohnung gemietet wurde.
Auf den ersten Blick könnte man denken: Warum eigentlich nicht? Franziska wird umsorgt, sie muss sich keine großen Gedanken machen und keine schwerwiegenden Entscheidungen treffen. Klingt doch ganz bequem. Doch in vielen Fällen, in denen Menschen ihr Lebenszepter aus der Hand geben, kommt es früher oder später zu einer Sinnkrise. Man kann seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche, seine Ziele und seine innersten Charaktereigenschaften sehr lange wegschieben und unterdrücken, aber irgendwann brechen sie meist doch heraus oder man wird sehr unglücklich. So ging es Franziska. Sie wurde depressiv. Sie sah keinen Sinn in ihrem Leben und fühlte sich trotz vieler Sozialkontakte sehr einsam. Franziska machte eine Therapie und diese konnte das Muster durchbrechen und ihre innersten Gefühle und Wünsche hervorholen. Sie wurde wieder lebens- und entscheidungsfähig und stellte fest, dass viele Entscheidungen nicht richtig für sie waren. Dies änderte sie und sie begann eine Umschulung zur Erzieherin, da sie gerne mit Kindern arbeiten wollte. Sie entdeckte das Reiten, das ihre Eltern aus Sorge immer verboten hatte, für sich als Hobby. Ihre Beziehung musste sie leider aufgeben, da die Rollenverteilung für sie nicht mehr erträglich war.
So wie Franziska geht es vielen von uns gelegentlich. Oft zieht es sich nicht gleich wie ein roter Faden durch unser ganzes Leben, aber es gibt Situationen in unserem Leben, da geben wir bewusst oder unbewusst zu viel Kontrolle ab. Entweder weil wir gerade unsicher sind, uns (noch) nicht entscheiden können oder uns eine andere Person bewusst oder unbewusst vereinnahmt. Damit Dir das nicht (zu oft) geschieht, hier ein paar Tipps für Dich, damit Du Dein Leben in der Hand behältst:
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Any meint
25. April 2020 um 13:14 Uhr
Alles gut und schön. Aber im Zusammenleben mit anderen Menschen erfordert das Leben auch Kompromisse, wo ich meine eigenen Wünsche beiseite stellen muss. Bin ich in einer Partnerschaft und habe ich Kinder, womöglich mehrere, stehen meine Wünsche eben nicht immer an erster Stelle. Da braucht es keine Diskussionen. Natürlich darf man sich und seine Wünsche nicht außer acht lassen, man sollte sich jedoch auch nicht zum Egoisten entwickeln, was heute leider viel zu oft geschieht. Erst komme ich, dann kommt eine Weile nichts, und dann kommen die anderen. Ich kenne diese, meistens junge Menschen, zur genüge. Hier ist ein wenig Umdenken gefordert.