Zu alt für eine Umschulung? Für eine neue Liebe oder die Weltreise? Oder einfach zu alt für die Achterbahn? Gibt es Dinge, die man nicht mehr machen kann oder darf, wenn man vermeintlich zu alt ist? Der Zug ist abgefahren, die Chance verpasst? Wohl kaum!
Im Mittelalter wurde ein Mann durchschnittlich 32 Jahre alt. Eine Frau 25 Jahre. Dort galt man also sicher schon als alt, wenn man die 20 überschritten hatte. 1950 lag die durchschnittliche Lebenserwartung von Männern in Deutschland bei circa 65 Jahren. Die von Frauen bei 68 Jahren. Mit über 50 gehörte man damit schon zu den älteren Menschen. Heute liegen beide Geschlechter deutlich höher. Männer werden im Schnitt 79 Jahre alt und Frauen 84. Mit 50 Jahren steht man jetzt mitten im Leben. Sechzigjährige sind topfit und nehmen am Marathon teil. Siebzigjährige gehen auf Weltreise. Achtzigjährige engagieren sich im Ehrenamt und in diesem Jahr kandidiert eine hundertjährige Frau für den örtlichen Stadtrat. Wann jemand als alt gilt, ist also sicher abhängig von der Gesellschaft und ihrer Lebenserwartung. Aber nicht nur: noch viel entscheidender ist, wie man sich selbst fühlt und mit seinen Jahren umgeht.
Agathe ist 65 Jahre alt. Sie scheidet aus dem Berufsleben aus und fühlt sich damit im letzten Abschnitt ihres Lebens angekommen. Unabhängig von ihrem tatsächlichen körperlichen und psychischen Zustand fühlt sie sich jetzt alt, traut sich viele Sachen nicht mehr zu, zieht sich zurück und bleibt viel zu Hause. Sie wird dadurch immer unsicherer in der Alltagsbewältigung. Schon bald möchte sie nachts kein Auto mehr fahren und kurz darauf überhaupt nicht mehr. Sie schränkt sich dadurch weiter ein und ihr Lebensraum verkleinert sich. Regina ist im gleichen Alter und ebenfalls in diesem Jahr in Rente gegangen. Jedoch mit einer völlig anderen Einstellung. Ihr Gedanke war eher: „Super. Jetzt geht’s erst richtig los!“ Regina möchte nun viele Dinge machen, die sie bisher aus zeitlichen Gründen nicht machen konnte. Sie unternimmt viele Reisen, engagiert sich ehrenamtlich im Kinderschutzbund und liest dort Kindern jede Woche Geschichten vor. Sie besucht alte Freunde in anderen Städten und unternimmt viel mit ihren Enkelkindern. Regina ist dauernd unterwegs und erlebt sehr viel. Sie bleibt durch dieses Engagement und die Übung im Alltag daher sehr lange alltagskompetent und schränkt sich in gar nicht ein. Und im Sommer sitzt sie sogar mit ihren Enkeln in der Achterbahn. Warum auch nicht?
Solange Du körperlich weitgehend gesund bist und keine starken Einschränkungen hast, kannst Du selbst entscheiden, ob Du Agathe oder Regina bist. Warum solltest Du zu alt für irgendetwas sein? Es gibt keine magische Altersgrenze, die Du überschreitest und ab dann zum alten Eisen gehörst. Du hast die freie Wahl und kannst auch mit 80 um die Welt reisen oder mit 50 nochmal studieren, wenn Dir danach ist. Höre auf Dich und Deine innere Stimme und entscheide danach. Und nicht nach dem Geburtsjahrgang, der in Deinem Ausweis steht. Dann wirst Du glücklich und mit Deiner Situation zufrieden sein – völlig unabhängig von Deinem biologischen Alter!
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