Nicht alle Engel haben Flügel. Manche haben Schnurrhaare. Lass Dich gesund schnurren!
Schon im alten Ägypten galt die Katze als äußerst faszinierendes Geschöpf, das verehrt wurde und gleichzeitig heilig war. Die Katzen jagten die Mäuse und Ratten, die sich unerwünschter Weise das Getreide schmecken ließen. Die Minilöwen retteten so die Vorräte des Menschen. Nützlich sind sie und gleichzeitig samtig und anmutig. Jäger und trotzdem kuschlige Zeitgenossen. Schlau, wild, sanftmütig und anhänglich. Die Katze vereint in sich zahlreiche Eigenschaften und präsentiert ihren starken Charakter. Noch heute beeindrucken die flauschigen Haustiere viele Menschen.
Doch die sanften Jäger auf vier Pfoten können wesentlich mehr. Ihr beruhigendes Schnurren gilt als Heilmittel. Denn geschnurrt wird nicht nur, wenn sie sich wohlfühlen. Während andere Tiere laut jaulen und fiepen, nehmen Katzen ihre Schmerzen in der Regel still hin. Nicht ganz still, denn sie schnurren. Sie schnurren also auch dann, wenn es ihnen nicht gut geht, wenn sie Schmerzen haben und leiden. Wissenschaftler sind davon überzeugt: Das Schnurren wirkt sich auf die Gesundheit aus – die Gesundheit der Katze genauso wie die des Menschen.
Zwischen 27 und 44 Hertz soll üblicherweise die Frequenz liegen, die die heilende Wirkung entfacht. Die Schnurrfrequenz kann bei Katzen aber generell zwischen 20 und 150 Hertz liegen. Dabei bebt der ganze Körper, was sich auf alle Muskeln auswirkt und wiederum auch die Knochen anregt, die eng mit den Muskeln in Verbindung stehen. Durch die Vibrationen sollen gebrochene Knochen schneller heilen, die Knochen insgesamt fester werden und sich ein positiver Effekt auch auf Muskeln, Gelenke und Sehnen auswirken.
Auf das Miauen der Katze mit „Ja, ja ich weiß, Schatz.“ Antworten.
Wer beispielsweise an Osteoporose erkrankt ist oder Probleme mit der Lunge hat, soll von diesem Heilmittel profitieren. Wenn die Gelenke schmerzen, Wirbelsäulenprobleme auftreten, die Bandscheibe Schwierigkeiten bereitet und die Muskeln verspannen, soll das Schnurren der Stubentiger ebenfalls Wirkung zeigen. Auch bei Depressionen, Ängsten oder verschiedenen anderen psychischen und psychosomatischen Krankheiten kann allein die Nähe der Katze heilende Unterstützung sein und die betroffenen Menschen deutlich beruhigen. In verschiedenen Therapiesitzungen haben Katzen den anwesenden Patienten schon sehr gut getan. Laut den behandelnden Psychologen, schafften die Vierbeiner eine besondere Wohlfühlatmosphäre. Sie erreichten, dass die Patienten einfacher über ihre Ängste, Sorgen und Probleme sprachen. Die Therapeuten kamen dadurch schneller an den Kern und konnten einen effektiveren Heilungsprozess anstreben.
Auch Studien belegen: Schnurren heilt. Beispielsweise wurden Kaninchen einer Frequenz von 25 bis 50 Hertz ausgesetzt. Die Knochendichte hatte sich nachweislich um 20 Prozent erhöht. Auch mit Hühnern erfolgten Tests. Sie wurden 20 Minuten lang auf eine Platte gestellt, die Vibrationen erzeugt. Auch ihre Knochen verdichteten sich. Mehr und mehr Studien zeigen: Auch beim Menschen funktioniert dieser Effekt.
Eine Katze ist für eine Therapie aber gar nicht zwingend notwendig. Denn der Mediziner Dr. Fritz Florian aus Graz hat ein ganz besonderes Therapiegerät entwickelt, welches die gleiche Wirkung zeigen soll. Es ist in der Lage das Schnurren, das mit hochempfindlichen Mikrofonen aufgezeichnet wurde, über sogenannte Schnurrpolster auf den Menschen zu übertragen.
Es gibt mehrere Theorien darüber, wie die Katze die Schnurrlaute hervorbringt. Die eine besagt, das Schnurren entstehe im Kehlkopf, indem sich die Kehlkopfmuskeln und das Zwerchfell schnell zusammenziehen und schnell wieder entspannen. In Folge würden die Stimmritzen enger und weiter, was die Vibration hervorbringe. In einer weiteren Theorie sollen Blutwallungen in der hinteren Hohlvene der Grund sein, da die Vene durch das Zwerchfell führt und der Blutstrom durch Bewegung der Muskeln zusammengepresst wird. Als dritte Möglichkeit gelten zwei Hautfalten, die als falsche Stimmbänder hinter den echten Stimmbändern der Katze platziert sind. Atmet die Katze, würde dadurch Schwingung erzeugt. Und dann wäre da noch die Zungenbein-Theorie. Nach dieser entsteht durch die Atemluft eine Reibung am Zungenbein.
Letztendlich erforscht ist die Erzeugung der Schnurrlaute bisher nicht. Die Katze bleibt also ein geheimnisvolles und gleichzeitig vielseitiges Wesen. Und wenn sie sich wieder einmal laut schnurrend zu uns auf die Couch legt, ist innere Ruhe, Entspannung und ein Mehr an Gesundheit vorprogrammiert. Es könnte allerdings sein, dass Du dank der beruhigenden Töne Deines Stubentigers noch vor dem Ende des Films eingeschlafen bist.